
Jahrgänge
Wechselhaftes Wetter im Frühsommer zur Blütezeit hatte einen stark reduzierten Fruchtansatz zur Folge. In allen deutschen Weinanbaugebieten führte dies zu extrem niedrigen Erträgen. Der Herbst erforderte ein besonderes Feingefühl den richtigen Erntezeitpunkt zu finden. Aufgrund der hohen Säurewerte war ein langes Warten bis zur Lese notwendig.
Es ist uns gelungen, durch Geduld und Beobachtung, die günstigen Wetterbedingungen Ende Oktober zu nutzen. Gesunde, vollreife Trauben waren der Lohn. Die Weine des Jahrganges 2010 sind lebendig, mineralisch und bestechen mit ihren klaren Fruchtaromen.
Nach einem langen Winter bis Ende Februar begann mit dem Monat März eine Zeit, die in die Chroniken der Weinaufzeichnungen wohl als eine der Besonderen ihren Platz finden wird. Anhaltend gutes Wetter führte zu einem extrem frühen Austrieb. In der Osterzeit herrschten hochsommerliche Temperaturen und ließen die Reben zügig heranwachsen. Früh wie nie zuvor begann die Rebblüte schon Ende Mai. Das für die Weinstöcke ausgesprochen günstige Wetter während des Sommers ließ die Trauben hervorragend reifen und schon Anfang Oktober begann die Lese. Wir ernteten wunderbar ausgereifte, gesunde Trauben. Die Weine von 2011 bestechen durch ihre feine Frucht und Mineralität.
Der Frühsommer im Mai und Juni war geprägt durch wechselhaftes Wetter und etwas zu niedrige Temperaturen. Dies führte zu verzögertem Austrieb und einer etwas späteren Blüte als in den Vorjahren. Die nachfolgenden sommerlichen Temperaturen im Juli und August verbunden mit den notwendigen Niederschlägen begünstigten in dieser Phase das Rebwachstum und die Entwicklung der Trauben. Ein wunderschöner Spätsommer mit einem goldenen Oktober ließen die Trauben hervorragend reifen. Spät, für die Region Mosel aber nicht ungewöhnlich, begann die Lese am 20. Oktober 2012 und dauerte bis in den November. Das Ergebnis waren ausgezeichnete Qualitäten – einziger Wermutstropfen war die sehr kleine Erntemenge.
Die Weine des neuen Jahrgangs präsentieren sich mit feiner Aromatik, filigran und mineralisch.
In Erinnerung bleibt das Weinjahr 2013 wegen seines langen Winters und der zu niedrigen Temperaturen im Mai und Juni. Erst Ende Juni, mit einer Verzögerung von circa zwei Wochen im Vergleich zu den Vorjahren, begann die Rebblüte. Beeinträchtigt durch Regen und kühle Temperaturen kam es zu erntemindernden Verrieslelungen. Nicht alle Blüten wurden zu Beeren.
Von Juli bis Mitte September herrschte eine stabile Wetterlage, die mit hochsommerlichen Temperaturen das Wachstum außergewöhnlich schnell voranschreiten ließ. Großen Einfluss auf die weitere Reifeentwicklung hatte das wechselhafte, teils sehr feuchte Wetter von Mitte September bis Ende Oktober. Die Lese begann am 13. Oktober und war wegen des unbeständigen Wetters von Hektik geprägt. Die Ernte war extrem klein. Niemand hatte damit gerechnet, dass die schon kleinen Mengen des Jahrganges 2012 noch deutlich unterschritten wurden.
Der Jahrgang 2013 präsentiert aromatische, feinfruchtige Weine. Sie sind klar, elegant mit einer mineralischen, vom Schiefer geprägten, Note.
Die Trauben hatten bereits ihre volle Reife erreicht und wegen der Witterung Ende September und Anfang Oktober galt es nun die Trauben zum bestmöglichen Zeitpunkt zu ernten. Die Trauben waren gesund. Hier machte sich die intensive Laubarbeit in den vorhergegangen Wochen sehr positiv bemerkbar.
Bereits seit dem Jahr 2006 entblättern wir die Traubenzone um den Trauben möglichst viel Luft und Sonne während der Vegetationsperiode zu geben. In 2014 haben wir diese Arbeiten nochmals intensiviert. Die Gründe dafür waren die besonders im August häufigen Regenfälle in Kombination mit relativ warmen Temperaturen. Durch die Entblätterung konnte entstehende Nässe in der Traubenzone schneller abtrocknen und die Beeren wurden so vor der vielerorts auftretenden Fäulnis im Oktober bewahrt.
Die Aromatik der Trauben im Herbst 2014 war hervorragend, sicherlich auch aufgrund der von uns gewollt reduzierten Erträge. Die Vergärung erfolgte - wie immer - mit den natürlichen Hefen.
Nach einem warmen, sehr trockenen Sommer brachte der September dann endlich den lange ersehnten Regen – ein Segen für die Reben. Der Herbst war dann geprägt von kühlen Nächten und sonnigen Tagen und so konnten wir herrlich gesunde und vollreife Trauben bei leider sehr niedrigen Erträgen ernten.
In der Vergangenheit waren trockene Jahre immer sehr gute Weinjahre. Und dies traf dann auch für den 2015er zu und wir haben Trauben für Weine aller Qualitätsstufen geerntet. Schon was wir im Keller am Aromen probierten war sehr viel versprechend.
Der Jahrgang 2015 zeichnet sich durch lebendige und sehr aromatische Weine aus. Die intensiven Fruchtaromen und die vom Schiefer geprägte Mineralik gestalten sich bei jedem Wein durch die spontane Vergärung individuell.
Von Frost bis Sonnenbrand, von Starkregen und Hagel bis Trockenheit: Die Weinberge an der Mosel waren im Jahr 2016 einem bislang einzigartigen Wechsel an extremen Wettererscheinungen ausgesetzt. Nach einem kühlen März und April mit spätem Austrieb brachte der Mai in Trittenheim weder Wonne noch Sonne. Er begann zu kalt. Die darauf folgende Dauernässe hielt bis zur letzten Dekade im Juni an. Während dieser Zeit war unsere ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet, das heranwachsende Grün vor ständig drohenden Infektionen durch Pilzkrankheiten zu schützen. Mit Beginn des Juli kam dann das andere Extrem: Trockenheit und Hitze. Diese begleitete uns bis in den September. In dieser Zeit entwickelten sich die Trauben rasant und Hoffnung auf einen guten Herbst war gegeben. Ideales Wetter im Oktober trug dann ebenfalls dazu bei, dass wir bis Anfang November gesunde, goldgelbe und vollreife Trauben ernten konnten. Die Menge ist vergleichbar mit 2015.
Der Jahrgang 2016 zeichnet sich durch elegante, finessenreiche Weine aus. Schon im Keller verströmten die Weine einen intensiven Duft von gelben Früchten. Wir sind gespannt wie die neuen Weine bei Ihnen ankommen.
Der Weinjahrgang 2017 ist in mehrerlei Hinsicht ein ganz Besonderer. Zum ist es der früheste Lesebeginn seit Beginn der Aufzeichnungen. Zum anderen ist die Erntemenge so niedrig wie noch nie in den vergangenen 50 Jahren. Wir starteten am 25. September und hatten schon am 6. Oktober alle Trauben eingebracht. Die Erntemenge war nur 40% einer normalen Lese.
Schon früh im Jahr stand fest, dass die Ernte klein sein wird. Der sehr warme März und die warmen Tage der ersten Aprilhälfte führten zu einem außergewöhnlichen frühen Austrieb. Schon vor Ostern, am 12. April war das 2-3 Blattstadium erreicht – vier Wochen früher als im langjährigen Mittel.
Der Kälteeinbruch vom 19. auf den 20. April mit Nachttemperaturen von bis zu minus 6 Grad Celsius verursachte erhebliche Schäden. Sogar in den besten Steillagen der Apotheke, die vorher immer verschont blieben, zerstörte der Frost viele der jungen Triebe.
Die folgenden Wochen waren von Trockenheit geprägt. Ein warmer Mai, der mit einer ersten Hitzeperiode endete, führte zu einem zügigen Wachstum. Die Wärme setzte sich im Juni fort und eine weitere Hitzeperiode führte zu einem idealen Blüteverlauf. Rasend schnell erfolgte dann auch die Traubenentwicklung von der Schrotkorngröße bis zum Traubenschluss Anfang Juli. Ab Mitte Juli gab es dann den lange ersehnten Regen. Der weitere Wetterverlauf mit viel Niederschlag und schwülheißem Wetter im August beschleunigte die Entwicklung der Reben weiter und sorgte für den extrem frühen Beginn der Ernte.
Die Weine des neuen Jahrganges zeichnen sich durch intensive und vielfältige Fruchtaromen aus. Ein wunderbares Säurespiel verleiht den Weinen eine besondere Finesse. Wir freuen uns, dass wir mit dem 2017er wunderbar komplexe und lebendige Weine anbieten können. Ein hervorragender, aber leider auch extrem kleiner Jahrgang.
Wir empfehlen Ihnen daher dieses Jahr ganz besonders die Möglichkeit der Reservierung ihrer Lieblingsweine auch schon für die Lieferung vor Weihnachten zu nutzen🍷.
2018 begann die Traubenlese schon zu Beginn der letzen Woche im September fast zur gleichen Zeit wie im Vorjahr. Nach dem langen Winter hatte kaum jemand mit einer solch frühen Lese gerechnet. Der März, im Durchschnitt kälter als der Januar, brachte uns noch mal Schnee. Mit Beginn des Aprils fing dann fast überganslos der Sommer an. Das warme Wetter und ausreichend Wasser sorgten für einen schnellen und zeitigen Austrieb. Begünstigt durch die sommerlichen Temperaturen begann die Rebblüte Ende Mai und war schon nach wenigen Tagen beendet. Vereinzelte Gewitterregen im Sommer lieferten in Trittenheim ausreichend Feuchtigkeit für die Reben, während an anderen Orten Wassermangel herrschte. Im September bewahrten kühle Nächte und trockene Tage die Trauben vor Fäulnis und führten zu einer guten Aromaausprägung. Am 24. September starteten wir mit der Lese und ernteten sensationell gesunde Trauben.
Die Weine des neuen Jahrgangs besitzen eine gute Struktur und feine, klare Frucht. Sie sind mineralisch geprägt und erzeugen Spannung am Gaumen.
Wie in allen Weinbauregionen war 2019 an der Mosel ein herausforderndes Weinjahr – nicht zuletzt wegen der extremen Temperaturen und dem trockenen Sommer. Die ergiebigen Niederschläge am Jahresanfang füllten das Wasserdepot nach dem außergewöhnlich trockenen Jahr 2018. Ähnlich milde Temperaturen wie in 2018 sorgten für einen frühen Austrieb, vergleichbar mit dem des Vorjahres. Der Mai, 2019 ungewöhnlich kühl, verzögerte die Rebblüte um einige Tage und alles deutete auf eine normale Weiterentwicklung hin. Dann startete der außergewöhnliche Sommer. An einigen Tagen hatten wir Spitzenwerte von über 40 Grad. Das war nicht nur uns, sondern auch den Reben zu heiß. Trauben, die zu sehr der Sonne ausgesetzt waren, erlitten Schäden durch Sonnenbrand. So etwas haben wir bisher noch nicht erlebt. Der September mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten sorgte dafür, dass die Trauben langsam ausreifen konnten – perfektes Riesling-Wetter!
Wir freuen uns über einen kristallklaren, mineralischen und wunderbar harmonischen Jahrgang. Die Weine sind kraftvoll und sehr elegant mit einem tollen, finessenreichen Fruchtspiel. Aufgrund des kleinen Jahrganges möchten wir Ihnen wieder die Reservierung Ihrer Lieblingsweine empfehlen, die wir Ihnen gerne auch zu einem späteren Zeitpunkt zuschicken oder ausliefern.
Das Weinjahr 2020
Dank ausgiebiger Niederschläge im Februar konnten die Wasservorräte nach anhaltender Trockenheit im Boden wieder einigermaßen aufgefüllt werden. Bereits um den 10. April erfolgte der Austrieb unserer Rieslingreben – wie schon in den Vorjahren früher als im langjährigen Mittel. Durch einen frühen Austrieb haben wir natürlich den positiven Effekt einer längeren Vegetationszeit, mehr Zeit, in der die Trauben reifen können. Auf der anderen Seite besteht aber auch das Risiko durch Spätfröste, die bis Mitte Mai die jungen Triebe stark schädigen können. Zum Glück blieben wir aber in 2020 von Spätfrösten verschont. Es folgte ein heißer Sommer mit einigen wenigen Niederschlägen – anders als in vielen anderen Regionen, die unter einer lang anhaltenden Trockenheit zu leiden hatten.
In der letzten Septemberwoche starteten wir dann mit der Traubenlese. Durch die im Sommer 2019 gesammelten Erfahrungen haben wir in 2020 die Traubenzone ausschließlich auf der Schattenseite entblättert. Das Ergebnis waren gesunde, nicht durch Sonnenbrand geschädigte Trauben mit tollen Qualitäten. Bis Mitte Oktober waren alle Trauben geerntet und die Fässer im Keller gefüllt.
Die Weine haben eine gute Struktur und eine feine, klare Frucht. Typisch für die Stilistik unserer Weine ist die vom Schiefer geprägte Mineralität. Wir freuen uns Ihnen mit dem neuen Jahrgang unser Sortiment wieder in voller Breite anbieten zu können.
Das Weinjahr 2021 - ein ganz normaler Sommer
Nach den außergewöhnlich heißen und trockenen Sommern der letzten Jahre war das vergangene Jahr endlich mal wieder eines mit moderaten Temperaturen und ausreichenden Niederschlägen.
Der Austrieb erfolgte Anfang Mai. Durch den, im Vergleich zu den ungewöhnlich heißen Vorjahren, späteren Vegetatonsbeginn erfolgte die Traubenblüte dann Mitte Juni. Der Vorteil des späten Austriebs war, dass es an der Mosel keine nennenswerten Frostschäden gab. Auch von Hagelschäden sind wir in Trittenheim verschon geblieben. Den späten Vegetationsstart konnten die Reben im Verlauf des Sommers nicht mehr aufholen. Im September und Oktober hatten wir längere Phasen mit Sonne und vereinzelten Niederschlägen. Die Nächte waren kühl, so dass die Reifeentwicklung langsam voran ging.
Am 11. Oktober begannen wir mit der Traubenernte. Wie gewohnt starteten wir erst einmal mit der Vorlese, um die Trauben vorab zu selektieren, die aufgrund der Witterung Schaden genommen haben. Im Herbst 2021 zeigte sich dann wie wichtig intensive, zeitgenaue Laubarbeit und das frühe Entlauben der Traubenzone direkt nach der Blüte sind. In allen Weinbergen waren die Trauben gesund, goldgelb und in einem tollen Reifezustand. Aufgrund des außergewöhnlich geringen Ertrages – die kleinste Ernte, die je im Weingut eingebracht wurde – waren schon Ende Oktober alle Trauben gelesen.
Die Weine weisen eine schöne Aromatik auf und sind feinfruchtig, klar und lebendig bei niedrigem Alkoholgehalt. Auch die für unsere Weine typische Mineralität und Eleganz sind bereits im jungen Entwicklungsstadium deutlich erkennbar?